Einen Giftcocktail aus bis zu 20 Substanzen zum Pflanzenschutz hat Greenpeace in getrockneten Kräutern und Gewürzen entdeckt, darunter für den Menschen riskante Nervengifte.

Vor allem Curry- und Paprikapulver enthalten große Mengen an Pflanzenschutzmitteln
Zahlreiche getrocknete Kräuter und Gewürze sind mit Pestiziden belastet. Wie die Umweltorganisation Greenpeace am Donnerstag (29.10.2009) in Hamburg mitteilte, stufte sie nach einem Test mehr als ein Viertel von 37 Proben aus konventionellem Anbau als „nicht empfehlenswert“ ein.

Besonders belastet sind demnach wie bereits im Vorjahr Paprika- und Currypulver sowie getrocknete Petersilie. Beispielsweise habe die getrocknete Petersilie der Marke Tip, eine Eigenmarke der Metro-Tochter Real in Hamburg, die gesetzlich festgelegte Höchstmenge überschritten. Die Organisation habe Strafanzeige gegen Metro erstattet. Frische Kräuter hingegen seien im Vergleich zu 2008 nur noch gering belastet.

Eine Prise Paprika oder Curry enthält laut Greenpeace bis zu 20 verschiedene Chemikalien. Darunter befänden sich gesundheitsgefährdende Wirkstoffe wie das als Nervengift wirkende Chlorpyrifos-Ethyl und das die Fortpflanzung beeinträchtigende Carbendazim. Selbst das in der EU verbotene Pestizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) sei in einer Curry-Probe nachgewiesen worden. Greenpeace kritisierte gleichzeitig Mängel beim Verbraucherschutz. So gebe es für Gewürzmischungen wie Currypulver keine Grenzwerte der Pestizidbelastung.
Anfang September 2009 hat die Organisation insgesamt 44 Proben Petersilie, Schnittlauch, Curry- und Paprikapulver gekauft, davon sieben aus biologischem Anbau. Sie stammen laut Greenpeace aus Filialen der sechs führenden deutschen Supermarktketten und einem Biosupermarkt in Berlin, Hamburg, Köln, München und um Frankfurt am Main.

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http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/greenpeace-gewuerze-mit-pestiziden-belastet_aid_449178.html